Am 23.10.2024 fand in Würzburg die Herbsttagung der AdW Unterfranken e.V. statt.
Der Vorsitzende Alexander Förster eröffnete die Herbsttagung der AdW Unterfranken e.V. und begrüßt die anwesenden Vertreter der Mitgliedsunternehmen, sowie die Referenten, den Verbandsdirektor des VdW Bayern, Hans Maier, Prof. Dr. Peter Wasserscheid, Lehrstuhl für Chemische Reaktionstechnik, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen, Geschäftsführer a.D. Herbert Singer von der Sozialbau Kempten, Kempten und Michael Kleiter, Vorsitzender Geschäftsführer der VdW Bayern Assekuranz Versicherungsmakler GmbH. Förster begrüßt darüber hinaus die Vertreter der Gastmitgliedsunternehmen Martin Bauer den Geschäftsführer der Treuhandstelle für Wohnungsunternehmen in Bayern GmbH, sowie dessen Kollegen, Herrn Dennis Bollwicht.
Zunächst stellte Kleiter die Entwicklung der digitale Zusammenarbeit im Versicherungswesen dar. Ziel sei es, weg von der traditionellen Kommunikation per Email, Brief, Telefon, Fax usw. weg zu kommen, hin zu einem effektiven Arbeiten über eine Plattform, um Kundenzufriedenheit, Prozesseffizienz und einen hohen Service Level zu erreichen.
Das Kundenportal bietet sowohl dem Anbieter als auch dem Kunden auf kurzem Wege die Möglichkeit des Austauschs und damit eine Verbesserung der Kommunikation. Dies führt zu einer deutlichen Verkürzung Bearbeitungszeiten von Anfragen. Darüber hinaus haben die Unternehmen ihre eigenen Daten und Vorgänge geordnet und leicht abrufbar im Überblick.
Im Anschluss daran erläuterte Prof. Dr. Wasserscheid, wie Wasserstofftechnologie für eine nachhaltige Industriegesellschaft der Zukunft genutzt werden kann. Prof. Dr. Wasserscheid erklärt, dass sich im Zuge der Umgestaltung der Energieversorgung in Deutschland vom ersten Quartal 2023 zum letzten Quartal des Jahrs 2024 die erneuerbaren Energien von 48,5% auf 58,4 % gesteigert hätten. Kohle und Gas nehmen immer noch einen erheblichen Anteil bei der Energie- und Stromgewinnung ein. Dennoch sei es möglich und wünschenswert die Wasserstofftechnologie voranzutreiben. Je größer die entsprechenden Einheiten seien (Wohnquartiere, Häuser, LKW, Züge, …) desto wirtschaftlicher werde der Einsatz von Wasserstoff. Es wird bei dem Einsatz von Wasserstoff aber immer bei der Frage bleiben, was es dem jeweiligen Nutzer wert ist umweltfreundlichen Wasserstoff über neue Netze und Verteileranlagen beziehen zu können.
Herbert Singer, ehemaliger Geschäftsführer der Sozialbau Kempten, berichtet über ein Projekt zum Holzbau. Die Sozialbau Kempten hat einen Eigenbestand von ca. 4.224 Wohnungen. Sowie 623 Gewerbeeinheiten. Unter den damaligen Rahmenbedingungen habe man sich entschieden das Projekt Holzbau in Form von Wohnungen am Weyer als 7-geschossiges Vollholzhaus zu erreichten. Entstanden sind 21 Mietwohnungen mit 2, 3 und 4 Zimmer Wohnungen je Geschoss. Die Grundsteinlegung erfolgte am 27.07.2020. Der Bau erfolgte durch vorgefertigte Wandelemente.
Hans Maier berichtete den Teilnehmern über die wohnungspolitischen Rahmenbedingungen. Erstmals sei ein EU-Kommissionsmitglied für Wohnungswesen und Energie installiert worden. Seitens der Wohnungswirtschaft würde die Forderung aufgestellt, dass eine vernünftige Koordination der EU weiten Regelung stattfinde und auch die ökonomischen Auswirkungen dieser Regelungen zu berücksichtigen seien.
In den Beständen der Wohnungsunternehmen seien wesentliche Themen weiterhin die Forderung zur CO² Vermeidung, die soziale Abfederung für Mieter bei steigenden Mieten. Es müsste geprüft werden, ob nicht in Zukunft durch die Politik in bestimmten Gebieten mit erhöhtem Wohnbedarf dem Wohnungsbau Vorrang eingeräumt werden könnte, sodass Wohnungsbau ein überragendes öffentliches Interesse darstellt.
Ein weiteres Thema sei die Frage der Absenkung von Standards insbesondere bei DIN Normen, um die Baukosten zu senken. Auch im Bereich der Vergabeverfahren müssten Erleichterungen erfolgen. Abschließend gibt Maier nochmals einen Überblick über die Situation beim VdW Bayern. Insgesamt gebe es 505 Mitgliedsunternehmen, die durchschnittliche Miete in den Beständen dieser Unternehmen betrage monatlich 7,01 € je qm kalt. Im Bereich der Software für Wohnungsunternehmen, ERP Systeme beobachte man die Marktsituation nachdem amerikanische Finanzinvestoren sich im Bereich der Immobiliensoftware in Deutschland eingekauft hätten. Es müsse geprüft werden, in wie weit hier zu erwartenden Kostensteigerungen und/oder Leistungskürzungen durch geeignetes agieren der Wohnungswirtschaft verhindert werden könnte.