Arbeitsgemeinschaft der unterfränkischen Wohnungsunternehmen e.V.
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Frühjahrstagung der AdW Unterfranken e.V. in Marktheidenfeld

Am 10.04.2024 fand in Marktheidenfeld die Frühjahrstagung der AdW Unterfranken e.V. statt. 

 

 

Der Vorsitzende Alexander Förster eröffnete die Frühjahrstagung der AdW Unterfranken e.V. und begrüßte den ersten Bürgermeister von Marktheidenfeld, Thomas Stamm, die Aufsichtsratsvorsitzende der Gemeinnützigen Baugenossenschaft Heimstättenwerk eG, Stefanie Schwab, die anwesenden Vertreter der Mitgliedsunternehmen, sowie die Referenten, Thomas Lang valantic Management Consulting GmbH, die für den entschuldigten Geschäftsführer der Stadtbau Würzburg GmbH vortragenden Kollegen Matthias Schubert und Tobias Weber Stadtbau Würzburg GmbH, sowie die Verbandsdirektoren des VdW Bayern, Hans Maier und Andreas Pritschet.

Zunächst begrüßte der erste Bürgermeister der Stadt Marktheidenfeld, Thomas Stamm, die Teilnehmer. Bürgermeister Stamm gab den Teilnehmern einen Einblick in die wirtschaftliche Situation von Markheidenfeld und stellte die Wichtigkeit der sozialen Wohnungsunternehmen, gerade für einen Standort wie Marktheidenfeld, dar.

Danach stellte Stefanie Schwab, Aufsichtsratsvorsitzende der Gemeinnützigen Baugenossenschaft Heimstättenwerk eG die Genossenschaft vor. Die Genossenschaft wurde 1924 gegründete und ist damit seit 100 Jahren in Marktheidenfeld ansässig. Schwab ging auf einige Eckpunkte der Genossenschaft ein, wie Beispielsweise die Mitgliederzahl oder den Wohnungsbestand. Auch das anstehende Neubauprojekt in der Ludwigstraße wurde angesprochen. Die Genossenschaft hat bei 405 Mitgliedern insgesamt 331 Wohnungen und 5 Gewerberäume. 

Im Anschluss berichtete der Vorstand über die Ereignisse des Jahres 2023 und gab unter anderem einen Ausblick auf Veranstaltungen im laufenden Jahr 2024. So wurde der Vorschlag hinsichtlich einer gemeinsamen Studienfahrt nach Eindhoven im Jahr 2025 angesprochen.

Ebenso wie die erfolgte Satzungsänderung, durch welche künftig Gastmitgliedschaften bei der AdW Unterfranken e.V. ermöglicht werden können und durch die Vermeidung der der bisherigen notwendigen schriftlichen Einladung ein wichtiger Schritt hin zur Digitalisierung gemacht wurde.

Nach dem Bericht des Kassiers und des Revisors wurde die ordnungsgemäße Kassenführung festgestellt und sowohl der Vorstand wie auch der Kassier für das Jahr 2023 entlastet.

Besonders spannend wurde es bei dem Vortrag von Thomas Lang, Partner und Managing Director der valantic Management Consulting GmbH der den Teilnehmern unter dem Titel „Cyberangriff: Der Tag wird kommen!“ einen anschaulichen Einblick gab, wie sich für Unternehmen ein Cyberangriff tatsächlich anfühlt und welche Überlegungen während und bestenfalls bereits vor einem Angriff erfolgen müssen. 

Aber auch die Quartiersentwicklung kam dank des Vortrags von Matthias Schubert, Bereichsleiter Entwickeln und Bauen und Tobias Weber, Projektleiter, von der Stadtbau Würzburg GmbH nicht zu kurz. Diese stellten das Projekt Quartiersentwicklung Würzburg – Lindleinsmühle – Bayernstraße vor.

Um eine Quartiersentwicklung vornehmen zu können, wurden zunächst Ziele entwickelt. So sollte unter anderem der Wohnungsmix optimiert und die soziale Durchmischung verbessert werden. Wenn möglich eine Nachverdichtung erfolgen, genau wie Barrierefreiheit realisiert werden. Um die Ziele bestmöglich umsetzen zu können, sollen zu dem bestehenden Gebäudebestand zwei Ergänzungsneubauten auf den bestehenden Grünflächen errichtet werden. Hier sollen dann 43 neue barrierefreie Wohneinheiten entstehen und den bereits bestehenden Bestand durch kleinere Wohneinheiten ergänzen. Die Wohnungen sollen vollumfänglich mittels gefördertem Wohnungsbau errichtet werden und einen Energiestandard von EH 55 aufweisen. Darüber hinaus soll eine KiTa mit zwei Gruppen und einem Gemeinschaftsraum in dem Gebäude Platz finden. Durch Systembauweise mit vorgefertigten Bauteilen soll die Bauphase der zwei Gebäude stark verkürzt werden.

Als Abschlussreferent des Tages gab Hans Maier, Verbandsdirektor des VdW Bayern in seinem Vortrag einen Überblick über die politischen Entwicklungen in der Wohnungswirtschaft. Er stellte heraus, dass insgesamt 200.000 bezahlbare Wohnungen in Bayern fehlen würden. Der Marktanteil von Wohnungsgenossenschaften und kommunalen/öffentlichen Wohnungsunternehmen in Bayern sei geringer als im Bundesdurchschnitt, was auch auf die steigende Bevölkerungszahl in Bayern zurückzuführen wäre. Bis 2042 würde die Bevölkerung in Bayern um ca. 600.000 Menschen wachsen, allerdings nicht gleichmäßig. Im Norden Bayerns sei das Wachstum deutlich geringer als in der Mitte oder im Süden Bayerns. Weiter geht er auf die Kostentreiber, wie das GEG und die EnEV, für den Wohnungsbau ein. Die Inflationsbekämpfung und der damit einhergehende Zinsanstieg innerhalb kurzer Zeit führe darüber hinaus zu hohen Neubaumieten. Durch die Baukostensteigerung zwischen den Jahren 2021-2023 und den hinzukommenden Zinskostensteigerungen im selben Zeitraum ist für eine wirtschaftliche Darstellung der Projekte im Jahr 2023 im Vergleich zum Jahr 2021 eine um 65 % höhere Miete notwendig.
Weiter stellt Maier die Herausforderungen für die Wohnungsunternehmen am Kapitalmarkt heraus. Nicht die Höhe der Zinsen sei das Problem, sondern die fehlende Förderung. Auch die ESG – Anforderungen von Banken stelle ein großes Risiko dar. Eine Senkung der Baukosten sei unumgänglich. Diese Forderung sei auch Grundlage einer Verbändeinitiative.
Der VdW selbst hat aktuell 504 Mitgliedsunternehmen, die einen Bestand von 545.970 Einheiten aufweisen, von denen 108.423 Einheiten öffentlich gefördert sind. Die Durchschnittsmiete der Mitgliedsunternehmen beträgt 6,75 €/m². Im Jahr 2022 haben die Mitgliedsunternehmen insgesamt 2,57 Mrd. Euro sowohl in Neubau, Modernisierungen und in die Instandhaltung investiert.

 

Als Abschluss der Tagung konnten die Teilnehmer noch bei bestem Wetter an einer humorigen Stadtführung mit dem Fischer und sei Fraa durch Markheidenfeld teilnehmen. 

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